Nachhaltige Entwicklung im globalen Süden
Technologische Innovationen für den globalen Süden
Die OST kann in diese Projekte fachlich sehr breite Expertise einbringen. Dazu gehören kosten- und wartungseffiziente Wasseraufbereitungssysteme und nachhaltige Abwasserbehandlungstechniken, die die Hygene Verhältnisse massiv verbessern und so einen Beitrag zur Gesundheit und sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung leisten. Das Wissen um Planung, Aufbau und Betrieb der Energieversorgung stellen wiederum weitere Institute der OST (siehe Box), meistens in Form von Solarenergie zur Verfügung. Ergänzt werden diese Aktivitäten durch regelmässige Blockwochen und Workshops sowohl in der Schweiz wie auch in teilnehmenden Ländern. Von diesem Wissensaustausch profitieren sowohl Studierende der OST und wie auch Studierende aus Afrika.
Solartechnologie als Schlüssel zur Energieversorgung
Ein perfektes Beispiel für GSC@OST-Projekte ist das Projekt SophiA. Sauberes Wasser, eine zuverlässige Stromversorgung und Kühlsysteme für Medikamente und Impfstoffe sind in vielen ländlichen Spitälern Afrikas keine Selbstverständlichkeit. Um auch in abgelegenen Regionen eine bessere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, unterstützt die EU das Projekt SophiA, das auf modulare Container setzt, die mit Sonnenenergie Trinkwasser, Wärme, Kälte und Strom produzieren.
Die ersten dieser Container sind in Burkina Faso seit Mai 2024 direkt neben einem Spital in Betrieb und stellen auch bei immer wieder vorkommenden Stromausfällen oder anderen technischen Problemen zuverlässig essentielle Elemente für einen sicheren, hygienischen Spitalbetrieb sicher:
- sauberes Trinkwasser, frei von Bakterien und Viren
- Warmwasser und Dampf zum Sterilisieren und/oder Kochen
- Kühlsysteme für Arzneimittel, Blutplasma und Impfstoffe
- Kühlung von Lebensmitteln
- Kühlung von chirurgischen oder intensivmedizinischen Einheiten
Das Container-System funktioniert nach einem «Off-Grid»-Prinzip, also ohne jegliche Anbindung an die lokale Stromversorgung, und bietet den Spitälern damit dringend benötigte Planungssicherheit bei der Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten. «Wir legen grossen Wert darauf, lokale Techniker und Krankenhauspersonal auszubilden, um sicherzustellen, dass das System langfristig eigenständig betrieben und gewartet werden kann», erklärt Mihaela Dudita-Kauffeld, die Projektleiterin am SPF. «In das Projekt und die Schulungsmassnahmen binden wir ausserdem ehemalige EEU-Studierende ein. Ein Beispiel ist Kilian Kälin, ein früherer EEU-Student, der kürzlich in Kamerun an einer Schulung zu SCADA und PV-Systemen teilgenommen und sein Wissen dort weitergegeben hat.» Das SPF Institut für Solartechnik ist im internationalen Projektteam für die Entwicklung der Solartechnologie, die Lebenszyklusanalyse sowie das Energiemanagement und die Steuerung der Subsysteme verantwortlich.
Kontakt
Dr. Dorothee Spuhler
Projektleiterin GSC@OST
UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik
+41 58 257 17 11
dorothee.spuhler@ost.ch


